METAMORPHOSEN DER MELANCHOLIE

Madrigale, Lieder, Opernszenen von Dowland, Morley, Gibbons, Purcell u. a.
Texte von Burton, Shakespeare u. a.

In seiner 1621 erschienenen „Anatomy of Melancholy“ beschreibt der englische Gelehrte und Geistliche Robert Burton die Melancholie als einen Grundzug des menschlichen Wesens. Seine Schilderung der vielfältigen Erscheinungsformen von Melancholie bildet das Herzstück der szenischen Aufführung unter Leitung von Thomas Hengelbrock. Texte von Burton, Shakespeare und weiteren Dichtern des 17. Jahrhunderts werden mit Kompositionen des „goldenen Zeitalters“ der englischen Musik verwoben, unterbrechen und ergänzen diese, sind Spiegelung des um Erkenntnis und Lebenssinn ringenden Menschen. Ihre betörende Schönheit unterstreicht jeden noch so abwegigen Gedanken im Labyrinth der Existenz.
Schauspieler Graham F. Valentine bringt zusammen mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble die Darstellung eines faustischen Welt- und Seelenergründers in einen faszinierenden übergeordneten Zusammenhang. Als Dr. Melancholicus untersucht er im Rahmen eines wissenschaftlichen Vortrags vor seinen Studenten das Phänomen Melancholie: distanziert beschreibend zunächst, dann immer mehr von dieser „Krankheit zum Tode“ selbst betroffen, der er sich schließlich nicht mehr entziehen kann.
 

Pressestimmen

„In dieser für historische Musik wirklich Maßstäbe setzenden Produktion sind alle, auch Sänger und Musiker, gleichzeitig Schauspieler. Keine Geste, keine noch so kleine Bewegung ist da Zufall, alles ist Teil eines Gesamtkunstwerks, das die Regie mit subtilsten Mitteln zu einer wirklichen Geschichte entwickelt hat, in der sich die barocke Weltsicht panoramahaft entfaltet.“ STUTTGARTER ZEITUNG

„Gerade der Chor machte deutlich, wie man mit rein solistischer Besetzung ein Ideal an Klarheit und Balance erreichen kann.“ FRANKFURTER RUNDSCHAU

„Verzauberung, Begeisterung, Ovationen.“ BADISCHE ZEITUNG

„Wortreich, sensibel in der Gestik, vielsprachig quer durch die Medizinliteratur der Jahrhunderte […] führt der Schotte Graham Valentine seine ‚Vorlesung‘. Chor, Ensemble und Einzelstimmen fügen sich mit altenglischer Vokalmusik […] dazwischen, als wären sie nur ein Entwurf – dabei ist es bester, klangschöner Gesang, der sich wie selbstverständlich einstellt. Am Ende bleibt dieser feine Klangeindruck.“ FRANKFURTER NEUE PRESSE
 

Besetzung

Simone Kermes Sopran
Graham F. Valentine Sprecher
Philippe Arlaud Regie

Balthasar-Neumann-Chor und -Solisten
Balthasar-Neumann-Ensemble
Thomas Hengelbrock Konzept, Dramaturgie, Leitung
 

Aufführungen

Aschaffenburg, Berlin, Essen, Frankfurt, Freiburg, Köln, Stuttgart