ÜBER DEN NAMENSGEBER
Um seine künstlerischen Ideen mit gleichgesinnten Musikern umsetzen zu können, gründete Thomas Hengelbrock im Jahr 1991 den Balthasar-Neumann-Chor. Vier Jahre später stellte er ihm mit dem Balthasar-Neumann-Ensemble das dazugehörige Orchester an die Seite. Als Namensgeber für seine Klangkörper wählte er einen Barockarchitekten.

Johann Balthasar Neumann
Johann Balthasar Neumann, geboren 1687 in Eger, gestorben 1753 in Würzburg, war nicht nur ein epochaler Architekt, Militäringenieur und Baumeister. In seinem Jahrhundert galt er als Freidenker, vorzüglicher Stratege und kompromissloser Perfektionist. Er war es, der Baukunst, Malerei, Skulpturen und Gärten erstmals als Gesamtkonzept entwickelte und ihre Wechselwirkung in Szene setzte. Mit Genialität und Kühnheit ließ der Architekt den Bedenken der Fachkollegen zum Trotz die gewagtesten Pläne ausführen. Balthasar Neumann schuf gigantische Bauwerke: vornehm erhaben, schwindelerregend hoch, mit viel Freiheit im Raum. Seine Idee war es, Kunst als Freiraum zu begreifen, in dem sich jeder entfalten kann.
Balthasar Neumanns Ideale bilden die Grundpfeiler der Arbeit im Schaffen der Balthasar-Neumann-Ensembles und ihres künstlerischen Leiters Thomas Hengelbrock. Gemeinsam streben Dirigent, Chor und Orchester nach einem engen Zusammenspiel der Künste. Angereichert mit einer gehörigen Portion Leidenschaft für Musik und Menschen trifft hier neu belebte Tradition auf virtuose Spielfreude. Im Logo der Ensembles sind diese Ideale in skizzierter Gestalt der Säulen zu erkennen, eingebettet in den Grundriss der Kreuzkapelle in Kitzingen – ein charakteristisches Beispiel für Neumanns Baukunst.